"Auch in Zeiten der Pandemie steht die Weiterentwicklung nicht still."" Susanne Schuhe, Schulleitung Z-INA

Digitalisierung im Unterricht schreitet voran
Nicht alles an der Zwangsumstellung auf digitalen Unterricht war schlecht. Nach Auswertung der diversen Evaluationen der Studierenden und Dozierenden haben wir Unterrichtssequenzen, die sich besonders geeignet haben, mit digitalen Lehrformen beibehalten und/oder ergänzt. Es wird sich in der Zukunft zeigen, inwieweit digitale Unterrichtsformen weiterhin im Unterricht eingesetzt werden.

Die Angebotsentwicklung geht weiter
Auch 2021 konnten diverse neue Fortbildungs- und Schulungsangebote entwickelt werden. So wurde aufgrund der aktuellen Situation eine ECMO-Fortbildung entwickelt, welche die diplomierten Expert:innen Intensivpflege im Einsatz dieser Geräte schulen sollte. Der Einsatz solcher Geräte hat besonders während der Pandemie an Bedeutung gewonnen.

Auf der Grundlage von Empfehlungen der anästhesiologischen Fachgesellschaften SGAR-SSAR und SIGA/FSIA entstand der berufsbegleitende Zertifikatskurs "Fachfrau/-mann Gesundheit (FaGe) und medizinische Praxisassistent:innen (MPA) auf anästhesiologischen Abteilungen". 2021 startete die erstmalige Durchführung.

Als Online-Weiterbildung steht ab 2022 das erste Kursangebot "Geriatrische Notfallpatient:innen" bereit.

In Zusammenarbeit mit Vertreter:innen der Kinderspitäler Deutschschweiz und der Fachgesellschaft Pädiatrische Notfallmedizin (PEMS) gestaltete die Z-INA einen Nachdiplomstudiengang, der speziell auf die Pflege von pädiatrischen Notfallpatient:innen ausgerichtet ist. Dieser Studiengang richtet sich nach den Vorgaben des Rahmenlehrplans NDS HF Anästhesie-, Intensiv- und Notfallpflege der OdASanté und dem BGS und führt zum schweizweit anerkannten Titel Dipl. Expert:in NDS HF Notfallpflege. Aufgrund des bereits bestehenden NDS Intensivpflege Pädiatrie und der daraus resultierenden möglichen Nutzung von Synergien bot sich die Entwicklung und Durchführung an der Höheren Fachschule für Intensiv-, Notfall- und Anästhesiepflege Z-INA in Zürich an.

Diplomfeier online
Nachdem 2020 die Diplomfeier komplett ausgefallen war, wurde sie 2021 wenigstens in digitaler Form durchgeführt. Viele Diplomand:innen haben sich in kleinen Gruppen mit ihren Berufsbildner:innen zusammengefunden und am Bildschirm die Feierlichkeiten verfolgt. So konnte doch eine Würdigung stattfinden, an deren Ende alle gemeinsam die Tischbombe platzen liessen.

Der NDS Intensivpflege war auch 2021 stark von der Pandemie geprägt. Aufgrund der Erfahrungen des letzten Jahres konnten wir an der Fachschule relativ rasch auf Online-Unterricht umstellen. Die Belastung der Studierenden im Arbeitsalltag ist weiterhin hoch. Dies stellt alle, vor allem die Berufsbildner:innen in der Praxis vor die Herausforderung, weiterhin eine qualitativ hochstehende Weiterbildung zu gewährleisten.

Für das Lehrer:innenteam Intensivpflege konnte neu Romana Bebi, Berufsbildnerin auf der Intensivstation der Klinik Hirslanden, gewonnen werden. Sie kann auf eine langjährige Berufserfahrung zurückblicken, wovon wir im Studiengang profitieren werden.

Im Fachbereich Intensivpflege wurden 2021 weitere Kurse angeboten
Die Schulung von dipl. Pflegepersonal für Intensivstationen zur Bewältigung der Pandemiekrise  wurde 2021 mit dem Kurs "Unterstützungspflege" fortgeführt. Das Kursangebot wurde nach Anfrage auf die Kantone Graubünden und Uri erweitert. Die im Jahr 2020 gestarteten Kurse schlossen Anfang 2021 mit einem Refreshertag ab. Insgesamt absolvierten 124 dipl. Pflegefachpersonen diesen Kurs. Die Refreshertage haben zum Ziel, dass das gelernte Wissen für den Einsatz auf der Intensivstation erhalten bleibt und gefestigt wird. Aus diesen Kursen konnten Teilnehmende für den NDS Intensivpflege gewonnen werden. Die Zunahme der Anmeldungen für den NDS bleibt stabil hoch. Es ist zu hoffen, dass dieser Zuwachs so bleibt, da der Bedarf an spezialisiertem Personal auf den Intensivstationen gross ist. 

Wegen der Corona-Pandemie ist der Einsatz der "Extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO)" auf den Intensivstationen stark angestiegen und damit auch der Schulungsbedarf. Die Z-INA hat auf diesen Bedarf reagiert und dazu ein Kursangebot mit der Firma GETINGE und Prof. Dr. Marco Maggiorini konzipiert.  Im Juni 2021 wurde das Kursangebot für dipl. Intensivpflegepersonal zum ersten Mal an der Fachschule Z-INA erfolgreich durchgeführt. Der Kursinhalt ist in zwei Tage aufgeteilt: Tag 1 befasst sich mit den Grundlagen der ECMO-Therapie und Tag 2 mit der Vertiefung und dem Therapiemanagement. Abgerundet werden die theoretischen Inhalte durch Workshops, in denen die Teilnehmenden das Gelernte umsetzen und mit den Fachexperten diskutieren können. Die Workshops konnten dank der Unterstützung der Firma GETINGE mit ihren Geräten praxisnah umgesetzt werden. Besonders geschätzt wurde die Vermittlung von theoretischen Fachinhalten durch den Fachdozenten, Prof. Dr. Maggiorini, ein sehr erfahrener Intensivmediziner.

Nachdem der Herbstkurs aufgrund fehlender Geräte (sie waren alle im Einsatz an Patient:innen in der Praxis) abgesagt werden musste, konnte im März 2022 erneut eine Schulung durchgeführt werden. Eine weitere Durchführung ist für November 2022 geplant.

Curriculare Entwicklungen 
Das Fachmodul 3 konnte zum ersten Mal mit neuem Konzept durchgeführt werden. Unter strengem Schutzkonzept durfte auch das Simulationstraining im Kinderspital Zürich wieder stattfinden. Die Studierenden haben das Training sehr geschätzt und als äusserst lehrreich und spannend rückgemeldet. Das Mitwirken von Ärzt:innen aus verschiedenen Vertragsspitälern hat die Tage zusätzlich bereichert. Das Fachmodul 3 wurde in einer Mischform aus Präsenzunterricht und Online-Veranstaltung durchgeführt. Die Studierenden schätzen die Vorteile dieser Mischform.

Das zentrale Thema "Klinische Beurteilung" 2021 in der Pädiatrie
Eine Arbeitsgruppe, die sich mit den Inhalten der "Klinischen Beurteilung" auseinandersetzt, hat sich mehrmals getroffen. Zusammengesetzt ist die Arbeitsgruppe durch Vertreter:innen aus den Vertragsspitälern (aus den Bereichen Bildung, Management, Fachexpertise, einem Oberarzt) und einer Lehrperson sowie der Studiengangsleitung der Z-INA. Für die wertvollen Grundlagen, die das Kinderspital Zürich vorbereitet hat, bedanken wir uns an dieser Stelle herzlich. Diese stehen den Vertragsspitälern zur Unterstützung der Umsetzung in der Praxis zur Verfügung. Nun erfolgt die schrittweise Implementierung der Aspekte der klinischen Beurteilung in der Praxis und der Theorie. Lernziele werden angepasst und in Zusammenarbeit mit den Dozierenden in den Unterricht integriert.

Kooperationen mit Vertragsspitälern
Im Dezember 2021 schloss die neonatologische Intensivstation des Universitätsspitals Zürich, in Kooperation mit dem Kinderspital St. Gallen, den Referenzlehrgang "NDS Intensivpflege Pädiatrie" erfolgreich ab. Die neonatologische Intensivstation Aarau und das Universitätskinderspital Basel befinden sich aktuell im Referenzlehrgang. Dass diese Zusammenarbeit gelang, ist auf den grossen Einsatz aller Beteiligten während der Vorbereitung und auf die erfolgreiche Umsetzung des Referenzlehrgangs zurückführen.

Unterricht nach einem Jahr mit Lockdown-Erfahrungen
Ein Jahr nach der kurzfristigen Umstellung der Unterrichtssequenzen auf Fernunterricht zogen Studierende, Dozierende und das Z-INA-Notfallteam Schlüsse aus den Erfahrungen und Rückmeldungen der Lockdown-Zeit. Es entstand der Wunsch, dass einige Unterrichtsformen weiter im Online-Format beibehalten und vermittelt werden können. Geschätzt wird aber nach wie vor, dass Begegnungen vor Ort an der Z-INA stattfinden. Dieser soziale Austausch ist für die Studierenden wertvoll, da sie diskutieren und sich aktiver am Unterrichtsgeschehen beteiligen können.

Erste Umsetzungen von Fernunterricht von ein bis zwei Tagen sind geplant bei Modulen, welche in Wochenblöcken stattfinden. Vorgesehen ist, die Tage zu Beginn oder zum Ende eines Moduls durchzuführen, damit Studierende, welche aufgrund von langen Anfahrtszeiten in Zürich übernachten, davon profitieren können. Die Unterrichtsformen im Fernunterricht sind didaktisch sinnvoll und abwechslungsreich aufbereitet. Hierzu gibt es unter anderem Videosequenzen und Unterlagen für ein Selbststudium, Material, welches dann an Online-Roundtables mit den Fachdozierenden vertieft wird, sowie online Live-Unterricht via Microsoft Teams.

Neue Vertragsspitäler
Trotz der Pandemie ist es gelungen, drei neue Vertragsspitäler zu gewinnen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Spital Lachen, der Klinik Im Park, der Hirslanden AG und dem Universitären Kinderspital beider Basel. Der Start der Referenzlehrgänge ist geglückt und das erste Jahr konnte bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Ein weiteres Spital startet im Januar 2022. Das Bildungskonzept wurde bereits zur Prüfung eingereicht.

Neue Projekte
Nach den ersten Gesprächen 2019 zur Entwicklung eines NDS Notfallpflege mit Schwerpunkt Pädiatrie mit Delegierten der pädiatrischen Notfallstationen der Deutschschweiz, sind wir nun in eine konkretere Planungsphase eingetreten.
Aus einem ersten Kick-off mit Delegierten aus dem Kinderspital Zürich, UKBB, Kantonsspital Luzern, Kantonsspital Aarau und Baden, Inselspital Bern, Ostschweizer Kinderspital, Kantonsspital Chur, Kantonsspital Winterthur und Vertreter:innen aus der PEMS, sind Unterrichtsinhalte zusammengetragen worden, die spezifisch auf die Pädiatrie zugeschnitten sind. Dazu werden nun in einem weiteren Schritt Grob- und Feinziele definiert und das Curriculum wird erstellt. Die Suche nach geeigneten pädiatrischen Dozierenden läuft.
Der erste Kurs "NDS Notfallpflege Schwerpunkt Pädiatrie" wird mit dem interdisziplinären Modul "Allgemeine Grundlagen" im Januar 2023 starten. Die folgenden Unterrichtssequenzen finden dann in pädiatrischen Fachmodulen statt. Sinnvolle Synergien aus den Lehrgängen "Intensivpflege Schwerpunkt Pädiatrie" sowie "Notfallpflege Erwachsene" werden genutzt.

Neues Kursangebot
Die Bevölkerung wird immer älter. Die Lebenserwartung wurde in der Schweiz im Jahre 2018 für Männer auf 81.7 und für Frauen auf 85.4 Jahre festgelegt (Quelle: Bundesamt für Statistik). Ältere Patient:innen sind daher eine der grössten Patient:innengruppen im Notfallalltag, Tendenz steigend. Die komplexen geriatrischen Syndrome benötigen eine vertiefte Expertise und entsprechendes Wissen, über welches Notfallpflegefachpersonen nicht automatisch verfügen. Aus diesem Grund wurde ein neues Kursangebot entwickelt, welches 2022 erstmalig als komplette Online-Weiterbildung durchgeführt wird.
Anhand spannender Fachreferate und praxisnaher Fallbeispiele werden in der Online-Fortbildung "Geriatrische Notfallpatient:innen" die wichtigsten Themen behandelt und mit dem Praxisalltag sinnvoll verknüpft. Dipl. Expert:innen Notfallpflege können ihr Wissen ausbauen und das Gelernte ins Setting ihrer Notfallstation transferieren.

Der Fachbereich Anästhesiepflege hat in diesem Jahr stabile Studierendenzahlen. Es gab 32 Abschlüsse und 8 Abbrüche weniger als die Jahre zuvor.

Zertifikatskurs FaGe/MPA auf der Anästhesie
Die erste Durchführung des berufsbegleitenden Zertifikatskurs "Fachfrau/-mann Gesundheit (FaGe) und medizinische Praxisassistent:innen (MPA) auf anästhesiologischen Abteilungen" war ein Erfolg. Insgesamt konnten 2021 bereits 17 Personen geschult werden. Die Inhalte basieren auf der Grundlage der gemeinsamen Empfehlungen zum Einsatz von FaGe und MPA auf anästhesiologischen Abteilungen der SGAR-SSAR und von der SIGA/FSIA. Die Teilnehmenden lobten die Praxisnähe und hohe Relevanz der Inhalte.

Lernorte Praxis
Zwei Lernorte Praxis befinden sich im Anerkennungsverfahren. Das Kinderspital Zürich bildet nach langjähriger Erfahrung als Praktikumsort für den "NDS Anästhesiepflege" erstmals eine eigene Studierende aus. Eine Kooperation mit dem Spital Uster erlaubt es den Studierenden, ihre Expertise in der Anästhesie von Erwachsenen zu schulen.
Als grosse Herausforderung werden von allen Praxisspitälern die angespannte Personalsituation und die schwierige Rekrutierung von Bildungspersonen für den Fachbereich beschrieben. Als besonders wertvoll haben sich in diesem Zusammenhang die diversen Kooperationen der Spitäler bei der Durchführung von Praktika und Lerntagen erwiesen. Sie werden von allen Beteiligten geschätzt und unterstützen die Bildungspersonen in ihrer andragogischen Entwicklung.

Arbeitsgruppe klinische Patientenüberwachung in der Anästhesiepflege
Das Projekt Patientenbeurteilung in der Anästhesie (in Anlehnung an Clinical Assessment) wurde weiter verfeinert. Praxisorte können die entwickelte Checkliste und die dazugehörige Wegleitung für die Praxis nutzen und für unterschiedliche Zwecke, z.B. auch für die Bildung verwenden. Die Checkliste wird in der Lektion "Einführung in die Anästhesie" an die Studierenden zu Beginn des Nachdiplomstudiums abgegeben. Im Anästhesie Journal der SIGA wurde ein Bericht über das Praxisprojekt veröffentlicht.

Kurs "Kinderanästhesie Kompakt"
Der interdisziplinäre Kurs "Kinderanästhesie Kompakt" in Zusammenarbeit mit dem Kinderspital Zürich erfreut sich steigender Beliebtheit. Zwei Kurse konnten 2021 durchgeführt werden. Die Evaluationen zeigen, dass die Erwartungen der Teilnehmenden erfüllt werden und sie das neue Wissen und die erlernten Fertigkeiten in ihre praktische Arbeit integrieren können. Die ärztlichen und pflegerischen Fachexpert:innen bringen aktuelles Know-how, ermöglichen lebhafte Diskussionen und praxisnahe Workshops. Für das Jahr 2022 sind bereits beide Kurse ausgebucht. Die Termine für 2023 sind online.